Es geht um den Libor – London Interbank Offered Rate – ein Zins, an dem sich weltweit alle Finanzgeschäfte, ob Kredite oder Geldanlagen, orientieren. Dem britischen Bankenverband teilen täglich die weltgrößten Banken die Zinssätze mit, zu denen sie sich untereinander kurzfristig Geld leihen würden. Der höchste und er niedrigste Wert werden gestrichen und aus dem Mittel der gesammelten Daten wird der Libor ermittelt. So weit, so gut.
Vor etwa 7 Jahren bildeten sich aus Händlern verschiedener Banken Kartelle. Sie sprachen sich untereinander ab und meldeten Zahlen, die für ihre Banken und Geschäfte gerade günstig waren. Auf diese Weise wurde die Berechnung des Referenzzinses jahrelang manipuliert.
Meldete man hohe Werte, konnten die Banken teure Kredite vergeben und so ihren Gewinn maximieren. Besonders in der Finanzkrise 2008 mussten die Banken ihre Reserven aufstocken, sie brauchten billiges Geld, also wurden Meldungen für einen niedrigen Libor abgegeben. Kurzfristige Anlagen und vor allem Kommunen, die ihre Kredite mit Zinsswaps abgesichert hatten, waren und sind die Verlierer.
Nun sind Teile des Kartells aufgeflogen.