Das rechtsnational regierte Ungarn will keine Kredite mehr von der EU und strebt an, den IWF aus dem Land zu drängen. Laut Aussagen des Präsidenten der ungarischen Zentralbank wurde das Haushaltsdefizit unter 3 Prozent gedrückt und der IWF-Kredit von 2008 soll bis Ende des Jahres vollständig zurückgezahlt werden.
Während der Finanzkrise 2008 retteten EU und IWF Ungarn mit Krediten von 20 Milliarden Euro vor dem Staatsbankrott. Seit Antritt der rechtsgerichteten und extrem nationalistischen Regierung scheiterten alle Verhandlungen zwischen ihr und der EU. Man ist in Ungarn nicht bereit, Sparauflagen zu erfüllen. Der Regierungschef plädiert für die Unabhängigkeit von westlichen Kreditgebern, hat aber im Inland mit einer massiven Kreditklemme zu kämpfen, es drohen Insolvenzen und Zahlungausfälle.
Man kann gespannt sein, wie die Regierung das Land trotz schrumpfender Wirtschaft, sinkender Investitionsquote und ohne Hilfe von außen durch Kredite über Wasser halten will.
